Delegiertenversammlung: IG Metall Bamberg beschließt Tarifforderung

Die Delegiertenversammlung der IG Metall Bamberg hat für die im Herbst stattfindende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen in Höhe von 8,5% bei einer Laufzeit von 12 Monaten beschlossen.

Grundlage der Tarifforderung war eine groß angelegte Befragung in den Bamberger Betrieben. Wir haben eine eigene Befragungskarte entwickelt mit der wir in den Betrieben mit unseren Mitgliedern ins Gespräch gegangen sind. Das war nach der langen Corona bedingten Pause eine gute Gelegenheit für uns wieder mit unseren Leuten in Kontakt zu kommen und als IG Metall sichtbar im Betrieb zu sein. Wir haben sehr gutes Feedback bekommen und konnten mit dieser Befragungsaktion einen guten Startschuss für die Tarifrunde setzen.

Insgesamt haben sich knapp 4.000 Beschäftigte aus elf Betrieben in der Region Bamberg beteiligt. Die Kolleginnen und Kollegen wurden unter anderem nach ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage befragt. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass unsere Leute einen guten Blick für die Realtität haben. Knapp 30 Prozent schätzen die Lage aktuell schlecht oder sogar sehr schlecht ein. Die übrigen 70 Prozent sprechen von einer sehr guten, guten oder stabilen wirtschaftlichen Situation in ihren Betrieben. Das deckt sich mit unseren eigenen Einschätzungen. Weiterhin wurden die Kolleginnen und Kollegen noch gefragt, welche Themen ihnen wichtig sind: 74% der Befragten nannten das Thema Beschäftigungssicherung, 61% die Stärkung der Betrieblichen Altersversorgung und 47% sprachen sich für die Absicherung der Ausbildungsplätze in den Betrieben aus. Weitere Themen die unseren MItgliedern am Herzen liegen sind: Mitgliederbonus bei Tarifabschlüssen, mehr T-ZUG Tage und eine höhere ATZ-Quote.

Forderung passt in die Zeit

Diese Themen werden aber erst in den kommenden Tarifrunden eine Rolle spielen. In der Tarifrunde 2022 soll es einzig um die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen gehen. Dabei passt unsere Forderung gut in die Zeit: Ziel muss der Erhalt der Kaufkraft unserer Kolleginnen und Kollegen sein. Wir wissen auch, dass das wirtschaftliche Umfeld gerade unsicher ist – Corona, Krieg in der Ukraine und Rohstoffmangel sind hier die Stichworte. Das ist in unserer Forderung bereits eingepreist. Es kann aber nicht sein, dass die Beschäftigten alleine die Zeche für diese Krisen zahlen, während die Unternehmen fleißig Dividenden ausschütten. Das Geschäftsjahr 2021 war für viele Unternehmen trotz Pandemie ein Rekordjahr – und die Prognosen für 2022 sind auch nicht schlecht. 

Die Forderung der IG Metall Bamberg geht ein in eine bayerische Gesamtforderung. Bis Ende Juni wird die IG Metall bundesweit ihre Forderung für die Tarifrunde 2022 beschließen.